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Kultur | Religion | Schutzheilige der Walser

Der Heilige Mauritius

Mauritius war Primicerius, ein Offizier der Thebäischen Legion, die gegen Ende des 3. Jh. im Lager bei Agaunum, im heutigen Staint Maurice im frankoprovenzalischsprachigen Wallis, stationiert war.

Der heilige MauritiusAuf Befehl von Kaiser Maximianus sollen Mauritius und seine Gefährten Exuperius, Candidus, Victori Innozenz und Vitalis enthauptet worden sein. Das Martyrium geschah aus folgendem Anlass: Kaiser Maximianus soll der Thebäischen Legion befohlen haben, gegen Glaubensgenossen vorzugehen. Die christlichen Soldaten weigerten sich, dem Befehl nachzukommen. Um sie zum Gehorsam zu zwingen, ließ Maximianus jeden Zehnten niederhauen. Dadurch war der Widerstand noch nicht gebrochen; so ließ er die Dezimierung wiederholen. Unter den Hingerichteten waren Mauritius und seine Gefährten.
Skulptur des Heiligen Mauritius im Musée de Louvre (Künstler: Pierre Vaneau) 

Der Bericht über das Martyrium des Mauritius und seiner Gefährten, die Schrift »Passio Acaunensium martyrum«,  stammt vom Bischof Eucherius von Lyon (gestorben um 449 oder 450).

Für die Echtheit des Kerns der Überlieferung spricht die frühe Verehrung der Gruppe am Ort ihrer Hinrichtung; sie reicht bis ins vierte Jahrhundert zurück. Um das Jahr 380 hat Bischof Theodul von Octodurus (Martinach/Martingny) die Gebeine der Märtyrer erheben lassen. Darüber ließ er eine Kirche erbauen, die bald ein großer Wallfahrtsort wurde. Dies ist auch die Keimzelle der Abtei von St. Maurice, die 515 gegründet wurde.

Ab 824 wurde St. Maurice Stift, das den Kult des Hl. Mauritius verbreitete. Die zahlreichen Pilger trugen die Verehrung nach Frankreich, Italien, Deutschland, England, Spanien und Österreich. Bereits bei den Merowingern wurde Mauritius sehr verehrt. Dann erscheint er in den karolingischen Laudes regiae als Militär-Heiliger. 888 wird er Patron des Königreiches Burgund. Kaiser Otto I. widmete das im Jahre 937 gegründete Kloster und das 967 entstandene Erzbistum Magdeburg dem Mauritius. Otto schrieb den Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld am 10. August 955 der Fürsprache des Mauritius zu. Seit dem 12. Jh. wurde Mauritius als »herzoge der More« bezeichnet. Zunächst wird er vereinzelt (so in Magdeburg), dann vom späten 14. Jh. an häufig  als Schwarzer dargestellt. Daher ist er der Patron der Farbhandwerke. Er gilt auch als Patron der Pferde. Die mittelalterlichen Ritterorden und Soldaten hatten ihn zu ihrem Patron erwählt. Das Fest des Heiligen wird am 22. September gefeiert. Der Heilige Mauritius wird meist als römischer Offizier im Kettenhemd mit Schild und Lanzenfahne – oft als Schwarzer - dargestellt.

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