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Mundart

Zum Walliser- und Walserdeutschen

Der alemannische Sprachraum - Die Walliser und Walser Mundarten verbinden das Wallis mit seinen im 13. und 14. Jahrhundert entstandenen Kolonien. Sie zählen sprachwissenschaftlich zur höchstalemannischen Sprachgruppe – dem höchsten alpinen Südrand des Alemannischen (Zinsli) zugehörig.

Der alemannische Sprachraum

Die Walliser und Walser Mundarten verbinden das Wallis mit seinen im 13. und 14. Jahrhundert entstandenen Kolonien. Sie zählen sprachwissenschaftlich zur höchstalemannischen Sprachgruppe – dem höchsten alpinen Südrand des Alemannischen (Zinsli) zugehörig.

Die charakteristischen Lautungen, die altertümlichen Formen und Ausdrücke der Walser sind im Wesentlichen im deutschsprachigen Wallis zu suchen. Allerdings gab es in den 700 Jahren räumlicher Trennung vom Wallis unter den weit verstreuten Kolonien Eigenentwicklungen. Die direkte Nachbarschaft von romanischen oder anderen deutschen Mundarten haben im Wallis und in den Kolonien lokal unterschiedlich starken Einfluss genommen. Es gibt Sprachelemente, welche die Kolonisten aus dem Wallis mitgenommen haben und im Wallis verloren gegangen sind. In den Kolonien ist gleichermaßen Walliser Spracherbe verschwunden.

Das Wallis selbst ist reich an sprachlichen Facetten. Die Mundart eines Lötschentalers, eines Gommers oder eines Zermatters - ja manchmal von Ort zu Ort - weist erhebliche Unterschiede auf.

Alemannisch
  
 Grenzen im Walserdeutsch 

Auch die auswandernden Walliser um 1300 haben ein unterschiedliches Walliserdeutsch gesprochen. Die Sprachverwandtschaften der Walser zu zwei Walliser Sprachregionen weisen darauf hin.

Der Grund für diese Zweiteilung liegt in der alemannischen Besiedlung des Oberwallis im 7. Jahrhundert: Der obere Teil des Oberwallis wurde über die Grimsel, der untere über Sanetsch, Rawil und Gemmi besiedelt; im Raume Brig – Visp stiessen diese Gruppen aufeinander und dort zieht sich noch heute die Grenze „schweer – schwäär“ durch. Sie ist auch die Trennungslinie zwischen den traditionell zwei schweizerischen Hauptviehrassen, dem Simmentaler Fleckvieh und dem ostschweizerischen Braunvieh. (Hinweis von Volmar Schmid)

Siedler vom östlichen Oberwallis zogen ins Pomatt und dann nach Obersaxen, in den Rheinwald, auf Vals, ins Safien und ins Avers. Aus dem westlichen Oberwallis erfolgte die Besiedlung des Davoser und Vorarlberger Raumes. Die Zweiteilung des Sprachraumes lässt sich auch mit den Worten leer/läär, Chees/Chääs, schtreela/schträäla nachweisen.

Weitere Beispiele: "ee" / "ää": Cheess / Chääs

Braunvieh / Fleckvieh, "ä" / "e" Kchännu / pchennu,

"du" / düü", "iisch" / "isch",

 Grenzen im Walserdeutschen

 

Walserdeutsch ist in Gressoney (z Greschoney) das Greschoneytitsch, wier redo titsch; in der Nachbargemeinde Issíme d’Éischemtöitschu, wir schwetzen töitschu. In Alagna (Im Land) gilt schwätzu. In Rimélla (Rímällju) kennt man das altertümliche schpallu, althochdeutsch spëllon ‚erzählen, reden’. Im Pomátt hört man das Pumáttertiitsch wiir zellu, zelle tiitsch; im Rheinwald das Rhiiwalder Titsch, wir rede. Auf dem Tannberg redat ma walserdütsch. In Mittelberg schwätzt ma walserisch oder miar düand walserla. Nach den vielen unterschiedlichen Wiedergaben für die Worte ‚sprechen’ und ‚deutsch’ stellt sich die Frage, welches die gemeinsamen Sprachelemente der Walliser und Walser sind. Sind sie noch zu finden?

Text: Tiburt Fritz

Walserdeutsch_karte

Karte aus: Paul Zinsli, Walser Volkstum, 1968

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