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Va wilta Lütli / Avers

Walserdeutsche Version mit hochdeutscher Übersetzung

Va da wilta Lütli erzelt ma hüt noch allerhand. Amòòl häig as wilts Wybelti da Ggreschter d Gäiss ghüet. Am Morget sys cho, häig scha im Fäärch dert z Handa gno, der ganz Tagg ghüet und scha am Òòbet in der Ournig gfergget. Im Herbscht häiga ma d Ggreschter au äppas z Loun gä wella und häiga ma as routs Rockli gschenkt. Dua häigs gsäit: „Ich schöins, routs Wybelti, jetz da Ggreschter nüma d Gäiss hüeta.“. Va Stund aa häigs schi nüma zäichet.

Von wilden Leutchen (Sagengestalten) erzählt man sich heute noch allerlei. Einmal habe ein wildes Weibchen den Einwohnern von Cresta (Avers) die Geissen gehütet. Am Morgen sei es gekommen, habe sie im dort im „Fäärch“ (Flurname, urspr. ‚Pferch’) in Empfang genommen, den ganzen Tag gehütet und sie am Abend wieder ordentlich zurück gebracht. Im Herbst hätten ihm die Einwohner von Cresta auch etwas Lohn geben wollen und hätten ihm ein rotes Röckchen geschenkt. Da habe es gesagt: „Ich schönes, rotes Weibchen, jetzt nicht mehr Geissen hüten für die Leute von Cresta.“ Von Stund an habe es sich nicht mehr gezeigt.

(aus: Johann Rudolf Stoffel: Das Hochtal Avers. Avers, 4. unveränderte Aufl. 2003, S. 286.)

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