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Walser Regionen | Graubünden

Davos

Dank seiner geografischen Lage als Transitland mit dem Strela-, Scaletta- und Flüelapass war Davos bereits während der Bronzezeit besiedelt (ca. 1500-1000 v. Chr.) Ums Jahr 1100 waren hier Alpen der benachbarten Romanen aus dem Albulatal. Besitzer dieser Alpen aber war das Prämonstratenser Kloster in Churwalden oberhalb von Chur. Davon zeugt auch der Name Monstein, das vom lateinischen ‚monasterium’ (Kloster) abgeleitet wird. Ums Jahr 1250 gehörten all diese Besitzungen den Freiherren von Vaz, die als Feudalherren vom österrreichischen Kaiser beauftragt waren, in schwach besiedelten Untertanengebieten Leute anzusiedeln.

DavosSie begannen ab Mitte des 13. Jh. systematisch grössere Regionen des heutigen Kantons Graubünden mit Leuten aus dem Wallis zu besiedeln. So entstanden vor allem in Davos und im Gebiet des Hinterrheins die grössten deutschsprachigen Kolonien im ansonsten romanischen Sprachgebiet.

Mit dem Lehensbrief von 1289 erhielten die Walser in der heutigen Landschaft Davos das Recht der Selbstverwaltung. Als ersten Landammann wählten sie den Anführer der Siedler, einen Wilhelm Beeli. Alle Güter gingen in freier Erbleihe in den Besitz der einzelnen Familien. Fortan waren sie berechtigt, ihren Besitz auch über die Umgebung von Davos aus zu erweitern. Auf diese Weise entstanden Monstein, Wiesen und Arosa, das übrigens bis 1851 als Fraktion zu Davos gehörte. Als Gegenleistung hatten die Davoser ihrem Schirmherrn Zinsen in Form von Naturalgaben abzuliefern und Kriegsdienste zu leisten.

Dieser Freiheitsbrief gilt als eine der ersten Gemeindeordnungen im Bündner Freistaat.

Nach dem Aussterben der Vazer, verschiedenen Erbteilungen und nach dem Tod ihres letzten Herrn, dem Grafen Friedrich von Toggenburg, schlossen sich die Gebiete von Davos bis Maienfeld, das Schanfigg, das Albulatal und Churwalden 1436 zusammen zum Zehngerichtebund. Davos wurde dank seiner politischen Bedeutung und seiner hohen Einwohnerzahl zu dessen Vorort.(vgl. Turm von St. Johann und Ratsstube).

Dieser Bund bestand bis 1807,obwohl der Kanton Graubünden bereits 1803 dem Bund der Eidgenossen beigetreten war.

Mitte des vorletzten Jahrhunders entdeckte der zum Landschaftsarzt gewählte Alexander Spengler die heilende Wirkung des Davoser Höhenklimas. Und damit begann ein nie geahnter Aufschwung. Davos wurde ab 1865 zum wichtigsten und grössten Lungenkurort Europas.

Davos als Forschungs-, Kongress-, Sport-, Klinik- und Ferienort: Aus dem Kurort entwickelte sich der Forschungsplatz Davos. Das hier erarbeitete Wissen - vor allem auf dem Gebiet der Naturwissenschaft und der Medizin - wurde schon anfangs des 20. Jh. in Kursen weitergegeben. Insbesondere die medizinischen Fortbildungskurse erfreuten sich grosser Beliebtheit und führten 1969 zum Bau des Kongresszentrums Davos. International bekannt wurde der Kongressort Davos besonders durch das World Economic Forum (WEF - früher Management Symposium), das seit 1971 jeweils Ende Januar im Landwassertal durchgeführt wird.

Für die seit 1870 hier als Patienten und Kurgäste weilenden Engländer war der Sport die wichtigste Beschäftigung; sie schätzten vor allem den Wintersport in seiner vielfältigen Art. Daraus entwickelte sich der Sportort Davos.

Als 1944 das Streptomycin erfunden wurde, war die Blütezeit für Davos vorerst vorbei. Die Sanatorien, die geblieben und nicht in Hotels umgewandelt wurden, sind zum Teil wieder gefüllt vor allem mit Patienten, die zur Heilung des Asthmas, von Hauterkrankungen oder zur Rehabilitation hier weilen.

Davos ist es gelungen, den Weg vom Walserdorf über die Sanatorienstadt zum Zentrum für Sport, für Kongresse von Wirtschaft und Wissenschaft, zur Stadt mit einem vielfältigen Kulturangebot erfolgreich zu gehen.

Text: Klaus Bergamin

Quelle: www.gemeinde-davos.ch
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