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Kultur | Bildung

Bildung im Kleinen Walsertal

Fink und Klenze meinen im Jahre 1891: Nach Durchforschung aller Archive und Schriften aus den Winkeln dieses Thales ist uns auch ein Urteil über die frühere Bildung der Walser ermöglicht und wir haben gesehen, dass es jederzeit hervorragende Männer (Ammänner, Gerichtsschreiber, Geschworne) gegeben, die als besondere Vertreter des Volkes gut schreiben und rechnen konnten. Urkunden aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert, waren uns Beleg hierfür …. Die Alpbücher von Zwerenalp von 1574, vom Wilden 1601, von Kühgehren 1605, von Mittelwestegg 1617, von Hennenalpe 1622, von Öde 1641, von Küren 1657, von Bärgunt 1661 zeigen uns sehr viele Autographen. … In allen diesen Alpbüchern fanden wir so wenige Handzeichen (+), dass man sie an den Fingern einer Hand zählen könnte, wohl aber manche hübsche Schrift, mitunter schöne Initialen.

AlpbuchFink und Klenze lassen im Jahre 1891 erkennen, dass wenige des Lesens und Schreibens mächtig waren und das Volk vor den Behörden oder der Obrigkeit vertraten. Sie waren Ammänner, Gerichtsschreiber oder Autographen.

Die ersten Schulen wurden gestiftet, d.h. Wohltäter gaben Kapitalien oder Weiderechte zu Schulzwecken, damit die Kinder unentgeltlich unterrichtet werden konnten. Es wurde so lange Unterricht gegeben, wie der Zins des Stiftungskapitals ausreichte. Dies geschah aus eigenem Antrieb der Talbevölkerung und ihrer Führer ohne Intervention des Staates. Der älteste Hinweis auf eine Schule ersieht man aus dem Matrikenbuch, in dem vermerkt ist, dass der „Schuollmeister“ Christian Jochum in Mittelberg im Jahre 1642 geheiratet hat. 1683 berichtet Johannes Elsässer, Schmied in Bödmen, dass er am 11. Januar die Schule angefangen habe und es 37 Schulkinder gewesen seien. Aus dem Jahre 1716 stammt eine Abteilungsurkunde für die Schule in Hirschegg von der Schule in Mittelberg. Das betreffende Schulvermögen wurde als „Stüfftkapital“ bezeichnet und bestimmt, dass die Kinder „franko“, also unentgeltlich, unterrichtet werden.

Mit der Verordnung vom 20. Oktober 1781 griff die Regierung „wegen Bestätigung und Beförderung der Normallehre“ in das Schulwesen ein.

Von 1788 an wurden mehrere Schulen gegründet. 1891 gab es in der Gemeinde Mittelberg die sieben Schulen im Baad, im Bödmen, in Mittelberg, in Hirschegg, in Riezlern, im Wäldele und in der Schwende.

Im Jahre 2006 gibt es in der Gemeinde Mittelberg Volksschulen in den Ortschaften Mittelberg, Hirschegg und Riezlern, die Hauptschule, die Polytechnische Schule und die Förderschule.

 (Literatur: Fink und Klenze, Der Mittelberg, 1891)

Das Alpbuch vom Lüchle, geschrieben 1622

 
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